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Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen

Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen

Die Anzahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland hat in den letzten Jahren erhebliche Schwankungen erlebt. Nach einem kontinuierlichen Rückgang bis 2020 stiegen die Fallzahlen in den Jahren 2022 und 2023 wieder an. Für das Jahr 2024 liegen derzeit noch keine vollständigen Daten vor, jedoch deuten vorläufige Berichte auf eine Fortsetzung dieses Trends hin.

Entwicklung der Fallzahlen

Im Jahr 2020 erreichen die Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen mit 75.023 Fällen einen langjährigen Tiefststand. Dieser Rückgang wurde teilweise auf verstärkte Investitionen in Sicherheitstechnik zurückgeführt. In den folgenden Jahren stiegen die Fallzahlen jedoch wieder an:

  • 2022: 65.908 Fälle
  • 2023: 77.819 Fälle, was einem Anstieg von 18,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Für das Jahr 2024 sind die endgültigen Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen noch nicht veröffentlicht. Vorläufige Berichte aus einzelnen Bundesländern lassen jedoch auf einen weiteren Anstieg schließen. So wurden in Nordrhein-Westfalen in den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 insgesamt 23.790 Einbrüche und Einbruchsversuche registriert, was einem Anstieg von 3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht

Regionale Verteilung bei den Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen

Die Verteilung der Wohnungseinbrüche variiert stark zwischen den einzelnen Bundesländern und Regionen. Städtische Gebiete und Metropolen sind tendenziell stärker betroffen als ländliche Regionen. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 wurden in Berlin 8.323 Fälle von Wohnungseinbruchdiebstahl verzeichnet, was einem Anstieg von 35,2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Ein Blick auf die Einbruchszahlen pro 100.000 Einwohner zeigt ebenfalls deutliche Unterschiede:

  • Bayern: Einige Landkreise verzeichnen weniger als 15 Einbrüche pro 100.000 Einwohner, was auf eine vergleichsweise geringe Einbruchshäufigkeit hindeutet.
  • Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg: In mehreren Landkreisen liegen die Werte bei über 100 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner
    .

Diese Unterschiede können auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, darunter die Bevölkerungsdichte, sozioökonomische Bedingungen und die Nähe zu Verkehrswegen.

Zeitliche Verteilung

Ein verbreiteter Irrglaube ist, dass Einbrüche hauptsächlich nachts stattfinden. Tatsächlich ereignen sich die meisten Einbrüche tagsüber zwischen 10 und 20 Uhr, wenn die Täter leere Wohnungen erwarten. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten steigt das Risiko, da die frühe Dunkelheit den Tätern entgegenkommt.

Präventionsmaßnahmen und ihre Wirksamkeit

Die Zunahme des Versuchsanteils bei Wohnungseinbrüchen von 28,3 % im Jahr 1993 auf 46,3 % im Jahr 2023 deutet auf die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen hin. Mechanische Sicherungen wie einbruchhemmende Fenster und Türen sowie moderne Sicherheitstechnik wie Alarmanlagen und Videoüberwachung erschweren Tätern den Zugang und führen häufig zum Abbruch des Einbruchsversuchs.

Schadensentwicklung

Mit der steigenden Anzahl an Einbrüchen ist auch der durchschnittliche Schaden pro Einbruch gestiegen. Im Jahr 2023 erreichte der Schadendurchschnitt mit 3.500 Euro einen neuen Höchststand. Die Gesamtschadenhöhe belief sich auf 340 Millionen Euro, was einem Anstieg von 70 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Fazit zu den Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen

Die vorläufigen Daten für das Jahr 2024 deuten auf einen weiteren Anstieg der Wohnungseinbrüche in Deutschland hin. Die regionalen Unterschiede und die zeitliche Verteilung der Taten unterstreichen die Bedeutung individueller Präventionsmaßnahmen. Investitionen in Sicherheitstechnik und erhöhte Wachsamkeit der Bevölkerung sind entscheidend, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Es bleibt abzuwarten, ob die endgültigen Zahlen für 2024 diesen Trend bestätigen und welche zusätzlichen Maßnahmen seitens der Behörden und der Bevölkerung ergriffen werden, um die Sicherheit in den eigenen vier Wänden zu erhöhen.

Quellen:



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